Die Geschichte der Mundharmonika

Die Geschichte der Mundharmonika

Ihre ersten Wurzeln hat die Mundharmonika in Asien. Dort wurde vor etwa 5.000 Jahren in China das erste Durchschlagzungeninstrument dokumentiert. Dieses war im Besitz der damaligen Kaiserin und ist heute als Sheng bekannt. Ähnliche Instrumente verbreiteten sich anschließend in ganz Südostasien.

Im Jahre 1636 wird die Sheng von Martin Mersènne in Briefen erwähnt, wodurch Europa erstmalig das Prinzip der freischwingenden Zunge kennenlernt. Erst in den Achtzigerjahren des 18. Jahrhunderts wird allerdings versucht ein solches Instrument herzustellen.

In den Zwanzigerjahren des nächsten Jahrhunderts wurde die eigentliche Mundharmonika im Wiener Raum erfunden, wobei der Erfinder des Instruments unbekannt ist. Von Wien aus breitet sich die Mundharmonika im gesamten deutschsprachigen Raum aus. Dabei entstehen in Wien, Trossingen und Klingenthal drei Hauptproduktionsstandorte.

1826 erfindet Josef Richter die Richterstimmung, welche auch heute die Grundlage aller Mundharmonikas ist. Kurz darauf beginnt mit Christian Messner die Massenproduktion des Instruments. Durch neue Technologien in den Sechzigerjahren kann diese Produktion nochmals ausgeweitet werden. Aufgrund der Produktion in Millionenhöhe kann das Instrument sehr günstig hergestellt werden, wodurch es zu einem sehr beliebten Volksinstrument wird. Zur selben Zeit beginnt auch der Export nach Amerika. Seitdem sind Mundharmonikas stark mit dem Cowboy-Image verbunden.

Die Wirtschaftskrise in den Achtzigerjahren sorgt dafür, dass deutsche Hersteller sich neue Absatzmärkte suchen, wodurch sich die Mundharmonika auf der ganzen Welt verbreitet.

1896 erscheint das Modell Marineband, welches zur meistverkauften Mundharmonika der Welt wird. Auch heute ist sie noch der Standard für diatonische Mundharmonikas. Zwei Jahre später verbreitet sich die Mundharmonika in Japan.

Ab 1920 wird das Instrument im Volk immer beliebter. Es findet immer mehr Anklang in der populären Musik, wodurch auch neue Mundharmonikatypen entstehen. Aus dieser Zeit stammen die chromatische, Bass- und Akkord-Mundharmonika. Zehn Jahre später ist das Instrument zudem auch in Filmen zu sehen. Zur gleichen Zeit breitet sich das Instrument in Asien weiter aus, wobei sich in Hong Kong ein Zentrum für Tremolo-Harmonikaspieler bildet.

Während der Zeit des zweiten Weltkriegs kommt es zu einer Knappheit. Das verleitet viele Menschen zum Experimentieren mit alternativen Materialien.

Nach dem Krieg, in den Fünfzigerjahren, verbreitet sich die Mundharmonika in vielen Musikstilen. In Chicago entsteht zur selben Zeit der elektrische Blues Harmonica Sound, welcher auch im Rock eine wichtige Rolle einnimmt.

Im Jahre 1968 hat die Mundharmonika im Film „Spiel mir das Lied vom Tod“ ihren bekanntesten Auftritt in der modernen Popkultur. Seitdem gibt es bei dem Instrument immer wieder neue Entwicklungen, indem mit neuen Materialien oder Resonanzzungen experimentiert wird. Vor allem deutsche Hersteller und der japanische Hersteller Suzuki treiben die Innovation voran.

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Mario
Mario
Mario hatte bereits im frühen Alter auf der Hohner Golden Memory seines Opas spielen dürfen. Jahre später haben Songs von Neil Young und Bruce Springsteen ihn wieder zurück zur Mundharmonika gebracht. Er hat sich das Spielen mit Büchern und Youtube Videos von Grund auf selbst beigebracht und möchte auf mundharmonikawelt.de komplette Anfänger so schnell wie möglich zu den eigenen Tönen verhelfen. Die Hohner Golden Memory hat er übrigens vererbt bekommen und ist in seinem Besitz
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