Aufbau einer Mundharmonika

Je nach Art der Mundharmonika gibt es kleine Unterschiede im Aufbau. Die Richter-Mundharmonika, welche sich früh als Standard durchgesetzt hat, stellt jedoch den Grundaufbau aller Mundharmonikas dar. Sie besteht im Wesentlichen aus folgenden Elementen: dem Kanzellenkörper, den Deckplatten sowie den Stimmplatten und -zungen.

 

 

Der Kanzellenkörper ist das Zentrum der Mundharmonika und erinnert vom Aussehen her an einen Kamm. Hinter den von vorne sichtbaren Löchern befinden sich Kanäle, welche die Luft zu den Stimmzungen weiterleiten. Früher wurde er hauptsächlich aus Holz gefertigt. Heutzutage dominieren Metall und Kunststoff, wobei das Material nur einen geringen Einfluss auf den Klang hat. Aufgrund der Materialeigenschaften von Metall und Kunststoff klingen solche Mundharmonikas sauberer und klarer. Holz sorgt dagegen für einen natürlicheren und weniger hellen Klang.
Nachteile haben Kanzellenkörper aus Holz vor allem bei der Spielbarkeit und Haltbarkeit. Durch Feuchtigkeit wird die Holzoberfläche schnell rau und sorgt so für eine unangenehme Reibung beim Spielen. Zudem lassen sich Ablagerungen, die beim Spielen in die Kanäle gelangen, schlechter entfernen, was einen negativen Einfluss auf die Haltbarkeit hat. Kanzellenkörper aus Metall oder Kunststoff haben dagegen eine lange Haltbarkeit. Manchmal sind bei Kunststoff-Kanzellen die Stimmzungen auf dem Kanzellenkörper angebracht, wodurch die Stimmplatten nicht in die Lippen schneiden können. Sie sind deshalb vor allem für Anfänger geeignet.

Die Stimmplatten befinden sich ober- und unterhalb des Kanzellenkörpers. Sie bestehen meist aus Messing oder Edelstahl. Besteht der Kanzellenkörper aus Metall oder Kunststoff, so werden sie mit ihm verschraubt. Bei Holz-Kanzellen kommen meist Nägel zum Einsatz.

Für den Klang verantwortlich sind die Stimmzungen, welche an die Stimmplatten geschraubt oder genietet sind. Die obere Stimmplatte enthält Blaszungen, welche innerhalb des Luftkanals angebracht sind. Unten befinden sich die Ziehungen, welche außen befestigt sind. Durch Blasen oder Ziehen verändert sich der Luftdruck, was die Zungen zum Schwingen bringt. Diese Schwingungen erzeugen den Ton. Je nach Länge der Stimmzungen unterscheidet sich die Tonhöhe. Kurze Zungen erzeugen hohe Töne und lange Zungen tiefe.

Die Deckplatten schützen die Stimmplatten und -zungen und haben einen großen Einfluss auf den Klang, welche von ihrer Form und Größe abhängt. Haben sie an den Seiten Öffnungen, so klingt die Mundharmonika für den Spieler lauter. Öffnungen nach hinten ermöglichen es dem Spieler hingegen den Klang mit den Händen zu beeinflussen.

Autoreninfo

Mario
Mario
Mario hatte bereits im frühen Alter auf der Hohner Golden Memory seines Opas spielen dürfen. Jahre später haben Songs von Neil Young und Bruce Springsteen ihn wieder zurück zur Mundharmonika gebracht. Er hat sich das Spielen mit Büchern und Youtube Videos von Grund auf selbst beigebracht und möchte auf mundharmonikawelt.de komplette Anfänger so schnell wie möglich zu den eigenen Tönen verhelfen. Die Hohner Golden Memory hat er übrigens vererbt bekommen und ist in seinem Besitz
Nach oben scrollen