Die Mundharmonika ist ein beliebtes Instrument, das sowohl in der Folk- als auch in der Bluesmusik verwendet wird. Es gibt viele verschiedene Spieltechniken, die man auf der Mundharmonika anwenden kann, um unterschiedliche Klänge und Stile zu erzeugen.
Eine der grundlegenden Techniken ist das „Blowen“ und „Ziehen“. Beim Blowen strömt Luft durch die offenen Löcher der Mundharmonika, während beim Ziehen die Luft durch die geschlossenen Löcher gezogen wird. Dies erzeugt unterschiedliche Töne.
Die unterschiedlichen Spieltechniken
Einzeltonspiel
- Spitzmund-Technik: Die Spitzmund-Technik ist die häufigste Technik für das Spielen von Einzeltönen. Hierbei wird das Loch zwischen Ober- und Unterlippe so weit verkleinert, dass die Luft nur einen Kanal trifft.
- Tongue-Blocking: Bei dieser Technik werden drei bis vier Kanäle mit den Lippen umschlossen. Die Zunge deckt dabei alle Kanäle bis auf den ganz rechten Kanal ab, welcher letztendlich gespielt wird. Mit dieser Technik können auch fortgeschrittene Effekte erzeugt werden. Sie ist zudem die Grundlage für die Kombination von Akkordbegleitung und Melodiespiel, welche mit der Zungenschlagtechnik möglich ist. Sie funktioniert wie das Tongue-Blocking, mit dem Unterschied, dass die Zunge je nach Taktart für die Dauer eines 1/4-Taktschlages abgesetzt wird.
Bending und Overbending
- Bending: Diese Technik funktioniert nur bei Mundharmonikas, bei denen sich die Blas- und Ziehstimmzungen im selben Kanal gegenüberliegen. Durch die Veränderung des Mundraums und der Zungenstellung, schwingt die Stimmzunge in einer anderen Frequenz, wodurch sich die Tonhöhe verändert. Die Töne werden dabei nach unten gezogen, allerdings kann nur ein Teil der Töne verändert werden.
- Overbending: Diese Technik erhöht die Tonhöhe eines Tones. Der Effekt wird mit demselben Ansatz erzeugt, nur auf anderen Kanzellen. Voraussetzung dafür ist, dass die Stimmzungen optimal eingestellt sind.
Mit beiden Techniken zusammen kannst du auf einer diatonischen Mundharmonika alle chromatischen Töne spielen.
Effekt-Techniken
Effekt-Techniken dienen zur Formung und Verschönerung eines Tones. Am wichtigsten ist hier der Vibrato-Effekt. Hierbei wird ein Ton in einer bestimmten Geschwindigkeit in seiner Tonhöhe verändert, wodurch das Spiel lebendiger wirkt.
- Hand-Vibrato: Diese Form wird durch leichtes Wackeln der Hand erreicht, welche die Mundharmonika hält. Die Lippen bleiben dabei durchgehend am Instrument.
- Tremolo: Beim Tremolo wird nicht die Tonhöhe verändert, sondern derselbe Ton schnell wiederholt. Beim Handspiel wird hierfür die freie Hand genutzt, um den Resonanzraum zu öffnen und schließen.
Neben diesen beiden Techniken gibt es noch das Kehlkopf- und Zwerchfell-Vibrato. Diese sind allerdings sehr anspruchsvoll und nur für Fortgeschrittene geeignet.
Mit der richtigen Technik und Übung kann die Mundharmonika ein sehr vielseitiges und expressives Instrument sein.
Autoreninfo
- Mario hatte bereits im frühen Alter auf der Hohner Golden Memory seines Opas spielen dürfen. Jahre später haben Songs von Neil Young und Bruce Springsteen ihn wieder zurück zur Mundharmonika gebracht. Er hat sich das Spielen mit Büchern und Youtube Videos von Grund auf selbst beigebracht und möchte auf mundharmonikawelt.de komplette Anfänger so schnell wie möglich zu den eigenen Tönen verhelfen. Die Hohner Golden Memory hat er übrigens vererbt bekommen und ist in seinem Besitz
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